Stefan Krafts “Schlimmer Unfall”

Stefan Kraft; Schlimmer Unfall, 1997, Öl auf Papier, ca. 42 x 60 cm; © Stefan Kraft / VG Bild-Kunst, Bonn

Stefan Kraft; Schlimmer Unfall, 1997, Öl auf Papier, ca. 42 x 60 cm; © Stefan Kraft / VG Bild-Kunst, Bonn

Zur Ausstellung in der Galerie Junger, 2006 – von Helmut Junger

In vielen von Stefan Krafts Bildern stehen Gegenstände oder Szenen aus unserem täglichen Leben im Mittelpunkt. So ist es manchmal ein Stuhl oder mehrere, ein Tisch oder ein Gepäckstück.

Die meist schemenhaft und mit tropfendem Pinsel auf die Leinwand gesetzten assoziativen Formen schöpfen ihre Intensität dabei aus der Farbe. Die Skizzenhaftigkeit und Flüchtigkeit der Darstellung täuscht Leichtigkeit nur vor.

Die Serie vom “Schlimmen Unfall” zeigt so zum Beispiel in verspielter Manier, mit welcher kindlichen Faszination wir als Betrachter die Augen aufreissen und zu Voyeuren eines furchtbaren Geschehens werden, von dem wir die Augen nicht abwenden können.

Die einzige Möglichkeit, das zu ertragen, ist die kindliche Darstellung der Autoschlange mit Blaulicht, die sich in Draufsicht wie ein Ornament der Leinwand bedient und sich von einer Ecke des Bildes zur nächsten windet, um jeden kleinsten freien Platz mit Aktion zu füllen.